Lady in Web: Der Online-Shop

Die schönste Sache der Welt

Ziel: Dienstleistungen oder Produkte per Online-Shop verkaufen

Es gibt Menschen, die betrachten das Verkaufen als die schönste Sache der Welt. Sie lieben es Menschen zu beraten, ihnen die Vorteile ihres Angebotes näher zu bringen und ihre Produkte zu verkaufen.

Wer von seinen Dienstleistungen und Produkten überzeugt ist und Erfolg haben möchte, kommt nicht darum herum, sie bekanntzumachen – sie zu verkaufen. Woher sollen die potentiellen Kunden sonst von den wunderbaren Dingen, für die wir uns einsetzen, erfahren?

Warum sie also nicht in einem Online-Shop anbieten?

Der Online-Shop unter WordPress

Es geht also um den Online-Shop als Ergänzung für eine Webseite, nicht um eigenständige Webshops mit einem großen Sortiment.

Übertragen auf unsere Lady:
Wenn der parkähnliche Garten der Villa unserer Lady für Besucher für Besichtigungen geöffnet ist und im Gewächshaus die seltenen Pflanzen, die im Park wachsen und ihn so schön machen, zum Verkauf angeboten werden, erweitert sich die Zielgruppe von Parkbesuchern um Gartenliebhaber und das macht das ganze Anwesen noch repräsentativer.

Ein Online-Shop ist für viele Unternehmen sinnvoll, weil man die eigenen Produkte im Internet anbieten kann und gleichzeitig für die Kunden einen weiteren Service zur Verfügung stellt.

Überlege deshalb einmal, ob sich dein Produkt für einen Online-Shop eignet oder ob du deine Leistungsangebote durch Angebote in einem Online-Shop ergänzen könntest. Macht es Sinn? Kannst du deinen Kunden durch das Angebot, deine Produkte auch online bestellen zu können, gar einen zusätzlichen Mehrwert bieten?

Hier einige Beispiel:

  • Das Angebot von Pflegeprodukte im Kosmetik- und Wellnessbereich auf der Webseite macht es Stammkunden leichter, ihre individuellen Pflegeprodukte zu bestellen.
  • Der Online-Shop hat immer geöffnet – auch nachts und am Wochenende.
  • Immer öfter werden personalisierte Produkte gekauft. Von selbstentworfenen Grußkarten über T-Shirts bis zu Tassen mit dem eigenen Foto.
  • Durch die Kombination eines Ladengeschäfts mit einem Online-Shop entsteht die Möglichkeit, dass Kunden die gewünschten Kleidungsstücke online bestellen und im Laden anprobieren können. Der Vorteil ist, die Ware ist vorrätig und Rücksendungen werden vermieden.
  • Coaches empfehlen ihren Teilnehmern gerne weiterführende Literatur.
  • Oder ein Seminar wird aufgezeichnet und jetzt als Audio-/Video-Version angeboten.

Das sind nur einige kleine Beispiele.

Sicherlich wirst du schon bemerkt haben, dass Online-Shops zurzeit wie Pilze aus dem Boden schießen. Anhand des folgenden Beispiels möchte ich dir zeigen, dass ein Online-Shop gut geplant sein sollte und wo Fallstricke liegen können.

Ein Beispiel aus der Praxis:

Vor einigen Jahren habe ich für einen Holzspielzeug-Laden einen Online-Shop eingerichtet. Zuvor hatte ich für den Kunden eine Internetseite erstellt, die äußerst erfolgreich war. Aufgrund der Webseite bestellten immer mehr Kunden Spielzeug und vor allem Puppenhäuser per Telefon. Um die Bestell-Prozesse zu vereinfachen, erstellte ich für den Kunden den passenden Online-Shop. Leider, ich muss wirklich sagen leider, war der Online-Shop sehr erfolgreich. Es trudelten so viele Aufträge ein, dass der Kunde mit den Auslieferungen der bestellten Produkte ins Trudeln kam. Ärgerlich war auch, dass er als Zahlungsart Vorkasse forderte, aber die Produkte erst selbst beim Handel bestellen musste, weil er keine Lagerhaltung hatte. So kam es zu langen Lieferzeiten und großer Unzufriedenheit bei den Kunden. Dieses Geschäftsgebaren und noch einige persönliche Probleme führten letztendlich dazu, dass er seinen Holzspielzeuge-Laden schließen musste.

Nach diesen Erfahrungen haben ich einen kleinen Fahrplan entwickelt, den ich dir jetzt vorstellen möchte.

Die ersten Fragen auf dem Weg zu einem eigenen Online-Shop lauten daher:

  • Will ich Produkte im Internet verkaufen?
  • Und wenn ja, welche Produkte möchte ich online verkaufen?
  • Und wie kann ich das realisieren?

Bei der technischen Realisierung ist es hilfreich einen Fachmann an der Hand zu haben. Wer sich allein auf den Weg machen will, für WordPress gibt es das Plugin Woocommerce für Online-Shops. Das Plugin ist kostenfrei. Ich empfehle die Erweiterung Germanzid zu erwerben, durch die einige Dinge des deutschen Rechts gelöst werden.

Ein Online-Shop ist ein Ladengeschäft im Internet

Das Auge kauft mit. Diese Weisheit bewahrheitet sich in einem stationären Ladengeschäft genauso wie in einem Online-Shop. Bei der Einrichtung und Dekoration der Ladeneinrichtung sollte man die Zielgruppe im Blick haben. (Zielgruppe, siehe Lady im Web: DU und DEIN BUSINESS)

Wenn dein Online-Shop ein Bestandteil der Webseite ist, passt das Design zur Webseite. Wenn nicht, sollte hier nachgearbeitet werden, damit es keinen Bruch zwischen Webseite und Shop gibt.

Online-Kunden sind ungeduldig. Sie lieben es, wenn die abgebotenen Produkte möglichst klar und übersichtlich angeordnet sind, zum Beispiel in Produkt-Kategorien. Auf jeden Fall muss es eine Suchfunktion geben. Für einen Online-Shop ist außerdem eine qualitativ hochwertige Produktpräsentation wichtig.

Qualitativ hochwertige Produktpräsentation heißt:

  • Ansprechende Texte, um die Kauflust zu wecken.
  • Klare Produktbeschreibungen – der Kunde möchte wissen, was ihn erwartet. Dazu gehören auch Gewicht und Größenangaben, Materialbeschreibungen, evtl. auch Pflegeanleitungen für die Produkte.
  • Bilder – Schicke dein Produkt auf den Laufsteg. Bilder sind das A und O einer gelungenen Produktpräsentation.

Nutzt du Woocommerce ist der Ablauf des Bestell-Prozesses über das Shop-Modul der Webseite geregelt. Hier müssen evtl. nur die Farben und Texte angepasst werden.

Wie sieht es mit den Kommunikationsmöglichkeiten aus?

  • Kann der potentielle Kunde Kontakt aufnehmen, wenn er Fragen oder Reklamationen hat?
  • Telefonisch? Per Email?

Online-Kunden sind eine ganz spezielle Klientel. Das Internet ist ein schnelles und unverbindliches Medium. Daher haben Online-Kunden hohe Erwartungen, wenn sie im Internet einkaufen gehen.


Soll es losgehen? Dann gehe bitte noch einmal folgende Fragen durch:

Welche Produkte sollen angeboten werden?

Wie sehen die Rahmenbedingen für diese Produkte aus?

  • Welche Informationen werden benötigt?
  • Stehen gute Bilder zur Verfügung?
  • Produktbeschreibungen
  • Anleitungen usw.
  • Mengen, Volumen, Gewicht (wichtig für den Versand)

Bestellung

  • Wie soll der Bestelleingang bearbeitet werden?
  • Wer ist für was verantwortlich?
  • Welche Zahlungsmöglichkeiten gibt es?

Versand und Logistik

  • Wie ist die Lagerhaltung organisiert?
  • Wie sollen die bestellten Produkte versandt werden?
    Mit der Post, per DHL oder einem anderen Versanddienstleister?
  • Welche Kosten entstehen? Müssen Versandkosten berechnet werden?

Retouren

  • Wie wird mit Retouren verfahren?
  • Wie ist das Retoure-Management geregelt?

Sonstiges

  • Wie werden die Rechnungen an die Buchhaltung übergeben?
  • Wer kümmert sich um den Lagerstand und ist für die Nachbestellung der Produkte zuständig?
  • Wer pflegt die Artikeldaten?
  • Datenschutzbestimmung, Widerrufsrecht, Allgemeine Geschäftsbedingungen – nicht vergessen!

Wurde die technischen Möglichkeiten auf der Web-Seite geschaffen, beginnt jetzt die Fleißarbeit. Im Internet findet man viele Anleitungen, wie Woocommerce zu bedienen ist. Informative Videos machen den Einstieg leicht.

 


Hier noch einige Tipps von mir:

# Kleinunternehmer

Gehörst du zu den Kleinunternehmern, deren Umsatz im Geschäftsjahr nicht über 22.000 € liegt, muss der Hinweis „Kein Mehrwertsteuerausweis, da Kleinunternehmer nach §19 (1)“ sowohl bei der Produktbeschreibung, im Bestellprozess und auf der Rechnung sichtbar gemacht werden.

#Lagerbestand

Um zu vermeiden, dass Produkte im Online-Shop angezeigt werden, die im Lager nicht vorhanden sind, empfiehlt es sich, eine entsprechende Einstellung unter Woocommerce vorzunehmen und bei den Produkten den Lagerbestand aktuell zu halten.

# Digitale Produkte

Digitale Produkte reproduzieren sich selbst und werden von einem Server heruntergeladen. Hierzu gehören Dateien für Bilder, eBooks, Hörbücher, Spiele usw. Beim Anlegen des Produkts ist darauf zu achten, dass es sich bei einem digitalen Produkt sowohl um ein virtuelles wie auch um ein herunterladbares Produkt handelt.

#Zahlungsarten

Online-Kunden bestellen gerne auf Rechnung. Leider hat die Erfahrung gezeigt, dass einige Kunden gerne ihre Rechnung verlegen, das heißt, wer die Zahlungsoption „auf Rechnung“ anbietet, sollte die Möglichkeit einkalkulieren, dass der Kunde nicht zahlt und angemahnt werden muss. Bitte gut abwägen.

# Datenschutz, Widerrufsbelehrung

Die Datenschutzschutzerklärung muss für den Online-Shop angepasst werden und durch eine Widerrufsbelehrung ergänzt werden. Bitte genau informieren.

 


Aktiv für den Online-Shop werben

Welche Vorteile bringt ein Online-Shop, wenn niemand ihn nutzt?

Viele Shops verwaisen im Internet, obwohl sie eigentlich viel zu bieten haben. Doch nur zufällig findet der ein oder andere Surfer auf diese Internetseiten. Warte nicht so lange, bis zu zufällig jemand deine Webseite und deinen Online-Shop findet, sondern bewerbe deinen Online-Shop  aktiv !

 

Zu guter Letzt

Wie soll der Kunde bzw. der Besucher des Online-Shops an das Unternehmen gebunden werden? Willst du ihn zum Beispiel über einen Newsletter über neue Produkte informieren, dann solltest du den Newsletter-Versand mit in deine Planungen aufnehmen.

 

Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Vertrauen sind drei große Säulen des Online-Handels.