Gestern habe ich ihn gesehen: den ersten Storch bei der Futtersuche.
Wie Du vielleicht weißt, sammle ich Ostheimer Tierfiguren. Als vor vielen Jahren ein Storchenpaar für diese Sammlung zu mir kam, hatte ich das Gefühl, diese Störche sind voller Geschichten. Störche erleben auf ihrem Flug in den Süden so viel, davon kann ich nur träumen. Im Herbst fliegen sie gen Afrika und jedes Jahr im Frühjahr kommen sie wieder zu uns zurück, um hier zu brüten, meist immer im gleichen Storchennest. All das aufgrund eines inneren Kompasses und einer inneren Uhr, denn jeder Storch weiß von Geburt an, was er zu tun hat.
Auch in uns existiert eine Art Urwissen – ein Wissen, das uns das Überleben sichert. Nur, sind wir mal ehrlich, wer kann heute noch auf dieses Wissen zugreifen? Die ganzen Krisen machen uns deutlich, dass unsere Gesellschaft ziemlich dekadent geworden ist. Und so erhalten wir trotz der ganzen Herausforderungen, die das Leben uns zur Zeit beschert, auch eine neue Chance: Wir dürfen das Leben wieder neu wahrnehmen, prüfen, was eigentlich wirklich wichtig ist, um die innere Balance wieder zu finden.
Störche sind für mich das Symbol des Frühlings. Sie kündigen neues Leben an. Gleichzeitig ist der Storch ein bemerkenswerter Vogel.
Übrigens habe ich mich in dem Buch “Aufbruch ins Land der Großen Wasser” mit dieser Thematik auseinandergesetzt.