Auf der Suche nach neuen Trends musste ich feststellen, wir sind schon mitten drin …
Besuch des Tourismustag Niedersachsen 2019 in Stade vom 19. – 20. September.
Übrigens, Stade ist eine schöne Stadt. Ich liebe Städte mit einem hanseatischen Charakter. Besonders erwähnenswert: das Beiprogramm, eine Fleetfahrt auf dem Burggraben und ein Empfang im alten Rathaus. Es war ein tolles Event mit vielen Informationen.
Hier mein Bericht:
Tourismustag Niedersachsen 2019 in Stade
Das Motto „smart – digital – vernetzt“ – Wo kann man besser etwas über die Trends der Zukunft erfahren, als auf solchen Kongressen, wenn Menschen unterschiedlicher Professionen aufeinandertreffen und sich austauschen. Akteure aus der Hotel- und Gaststättenbranche, Politik, Verwaltung und den niedersächsischen Tourismusorganisationen trafen sich am 19. + 20.9.2019 zum 18. Tourismustag Niedersachsen in Stade. Ich war dabei, denn das Thema lautete „smart – digital – vernetzt“ und das hatte mich neugierig gemacht.
42 Millionen Übernachtungen in Niedersachsen! Zu den Einnahmen aus dem Tourismus eines Landes zählen nicht nur die Übernachtungen. Essen, Shopping, Wellness, Andenken, Ausflüge und weitere touristische Angebote – meist wollen sich die Gäste eine Auszeit vom Alltag genießen und sind entsprechend großzügig. Das der Tourismus in unserem Land funktioniert, daran sind auch die Politiker interessiert, denn der Tourismus gehört zu den einnahmestarker Bereichen und ist damit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, denn er spült Geld in die öffentlichen Kassen.
Dass das so bleibt und damit das funktioniert, müssen die Rahmenbedingungen stimmen bzw. neue Rahmenbedingungen geschaffen werden. Diese standen dann auch in dem Vortrag von Dr. Bernd Althusmann im Mittelpunkt seines Vortrags und in der Diskussion des Tourismusdialogs I mit Vertretern aus der Praxis. Breitbandausbau, damit auch in den ländlichen Gebieten das High-Speed-Internet funktioniert, Abbau von überflüssigen oder manchmal widersprüchlichen Vorschriften, Maßnahmen zur Gewinnung von Fach- bzw. Arbeitskräften im Hotel- und Gaststättengewerbe, es gibt viel zu tun.
Die politischen Strategien der einzelnen Parteien, vorgestellt im Tourismusdialog II am Nachmittag, blieben mir rätselhaft. Zwar wurden einige Fragen aus dem Forum beantwortet, doch klare Ziele und gute Strategien, die erforderlich sind, sollen die Übernachtungszahlen auch in den kommenden Jahren weiter wachsen, waren für mich nicht erkennbar.
Ich bin der Meinung Ökologie, Ökonomie, Naturschutz und die Gestaltung des Klimawandels sind Themen, die sich gegenseitig ergänzen müssen, wenn wir für die Zukunft gerüstet sein wollen. Wer jedoch glaubt, mit Bus und Bahn Feriengäste in die ländlichen Flächen-Gebiete des Nordens locken zu können, denkt an der Realität vorbei. Bis ein Streckennetz so ausgebaut worden ist, dass es Freude bereitet, es zu nutzen, werden Jahre vergehen…
Die Digitalisierung betrifft uns alle und sie hat längst Einzug in unsere Lebenswelten genommen. Was zurzeit passiert, ist die Verschmelzung dieser Technologien.
Digitalisierung geht nicht mehr weg! Ob wir es wollen oder nicht, wir müssen mit den Folgen oder Chancen der Digitalisierung leben.
Für den Bereich des Tourismus heißt das:
- stetige Innovation und Anpassung
- alle Unternehmensbereiche im Blick haben
- Stärken der digitalen Konkurrenzen (z.B. booking.com) für sich nutzen
- den Gast und seine Bedürfnisse verstehen.
- echte Reiseerlebnisse schaffen
- Digitalisierung braucht eine Strategie
Auf dem Vormarsch sind viele Angebote, die hinter dem Oberbegriff “Künstliche Intelligenz” (KI) stecken. Das bedeutet:
- Routinearbeiten werden übernommen
z.B. Bots erledigen die Beantwortung von E-Mails für Standartanfragen oder Funktionalitäten auf Internetseiten werden für maßgeschneiderte Reiseberatungen eingesetzt - Andere Kompetenzen werden benötigt
- Produkte werden immer wichtiger
Der Weg geht weg von „die Region“ als Angebot zu „das Produkt Übernachtung“ als Angebot. - Die Aufbereitung der Daten ist unerlässlich
Dumme Daten zu maschinenlesbare und interpretierbare Daten machen, damit Portale und Suchmaschinen sie optimal nutzen können, auch für die Spracherkennung - KI fällt nicht vom Himmel, sondern muss trainiert werden.
Ziel ist, ein gutes Zusammenspiel zwischen Suchmaschinen, Buchungsportale und Social Media.
„Wer nicht im Internet zu finden ist, existiert nicht!“ – Diese Worte werden immer wichtiger. Das Verhalten der Gäste hat sich verändert. Die Urlaubsregion wird per Smartphone erkundet, die Buchungen per Internet über ein Buchungsportal vorgenommen und so müssen auch Veranstaltungen und Öffnungszeiten von Museen oder anderer Einrichtungen leicht und medienübergreifend zu finden sein. Nicht vergessen: Die Inhalte der touristischen Angebote müssen dorthin, wo der User zu finden ist, zum Beispiel in die Sozialen Medien.
Zu guter Letzt: Auf sein Smartphone will der Gast auch im Urlaub nicht verzichten, bedeutet, gutes WLAN und Selfie-Hotspots gehören dazu.
Fazit: Eine einfache Internetseite reicht längst nicht mehr aus, um den Tourismus einer Region oder ein touristisches Unternehmen in der Region bekanntzumachen. Wer neue Gäste gewinnen will, muss sich dort hinbegeben, wo sich die Gäste üblicherweise im Internet tummeln. Jedes Unternehmen tut gut daran, sich mit den unterschiedlichen Komponenten des Onlinemarketings vertraut zu machen.