Zehn Jahre ist es bereits her, dass wir eine super tolle Idee hatten, den Autorentag am Tankumsee.
Ich will den heutigen Tag nutzen, um noch einmal zu rekapitulieren, was eigentlich der “Autorentag am Tankumsee” war, warum wir ihn veranstaltet haben und einen Hinweis geben, dass die Idee heute noch genau so aktuell ist, wie damals, es für mich aber der Anlass ist, endgültig Abschied von diesem Projekt zu nehmen.
Den Autorentag am Tankumsee haben wir 2014 als eine Veranstaltung an den Tankumsee gebracht, die es bis dahin so noch nicht gegeben hatte. Dass Autorinnen und Autoren als Selfpublisher agieren, war damals noch nicht selbstverständlich.
Vernetzen und sich gegenseitig unterstützen!
Diese Idee stand Pate, als sich die Idee wie ein Virus in meine Gedanken grub.
Auf dem Verlags- und Büchermarkt hatte sich viel verändert. Mit den neuen elektronischen Medien waren vielfältige neue Möglichkeiten entstanden, die eigenen Bücher selbst zu veröffentlichen, z.B. Amazon und Kindle sowie BoD.
Indie-Autoren ließen mitreißende Abenteuer entstehen und veröffentlichten sie unter eigenem Namen. Es blieb die Frage: „Wie erfährt der Leser davon?“. Um hierüber in den Austausch zu kommen, entstand der Autorentag.
Am 6. Juli 2014 fand der erste Autorentag am Tankumsee statt. Insgesamt haben wir 3 Autorentage am Tankumsee durchgeführt und hatten etliche Autorinnen und Autoren zu Gast.
Gemeinsam war das Motto.
Der Autorentag wurde unter dem Dach des Fremdenverkehrsvereins veranstaltet. Unterstützung und Motivation erhielt ich von Andrea Lustig und Birgit Hüser von der Bücherei der Samtgemeinde Isenbüttel.
Drei Jahre lang organisierte ich gemeinsam mit Corinna Rindlisbacher https://lemonbits.de/ und Inge Schlüter einen interessanten Tag voller Wissenstransfer und Lesungen, um den Hörern zu zeigen, welch ein breites Spektrum die Literatur freischaffende Autorinnen und Autoren bietet. Der Vormittag wurde genutzt, um Fachwissen auszutauschen und Kurzreferate zu hören. Am Nachmittag lasen die Autorinnen und Autoren aus ihren Werken.
Gleichzeitig bot dieser Tag den Autoren einen Rahmen, um sich einem breiten Publikum und der Presse zu präsentieren, sich auszutauschen, sich zu vernetzen und durch die Fachvorträge und Interviews interessante News mit nach Hause zu nehmen. Übrigens immer noch Themen, die den Autoren unserer Region unter den Nägeln brennen.
Es war eine schöne Zeit!
Doch dann wurde es durch die Krankheiten in meiner Familie schwierig. Um uns trotzdem weiter zu vernetzen und uns gegenseitig zu motivieren, haben Corinna, Inge und ich unser E-Team gegründet. Wir treffen uns mindestens einmal im Jahr und haben jede Menge Spaß.
So unscheinbar der Autorentag für manche auch scheinen mag, er hat damals die Bekanntheit des Tankumsee weit über die Grenzen der Samtgemeinde hinaus erhöht. Zu Gast waren Autorinnen und Autoren aus Berlin, Braunschweig, Salzgitter, Hildesheim usw.
Und es hat sich herausgestellt, er war sehr nachhaltig. Dane Rahlmeyer zum Beispiel, https://dane-rahlmeyer.de/, hat inzwischen einen Preis für seine Comic-Serie gewonnen und Laura Kier, https://www.weltenpfad.net/ , die auf dem Autorentag ihr Debüt gab, ist inzwischen eine bekannte Autorin und Mitglied der Märchenspinnerei. Corinna ist Preisträgerin des
„Finalist KIndle Storyteller X Award 2018“ und hat etliche Bücher veröffentlicht.
Doch wie das so ist, die Veranstaltungen hatten auch Lehren im Gepäck. Der Tankumsee bot zwar eine schöne Atmosphäre, doch in einer rustikalen Grillhütte vermutete kaum jemand einen Backround für einen literarischen Austausch.
Zuhörer im Badeanzug oder in Badehose (es war jedes Mal sehr heiß) sind keine kaufwilligen Interessenten für die angebotenen Bücher.
Was mich damals jedoch am meisten irritierte, war, dass Autorinnen und Autoren Individualisten und hauptsächlich Einzelkämpfer sind. So nahmen einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerne die angebotenen Marketingmöglichkeiten für sich in Anspruch, waren aber selbst nicht daran interessiert, den Vernetzungsgedanken weiterzutragen. Dieser Trend hat sich zum Glück und Dank REGIO-HITS etwas geändert. Ich bin froh, dass wir dann unser E-Team gegründet haben, denn in dieser vertrauensvollen Atmosphäre ist die gegenseitige Unterstützung sehr fruchtbar.
Ich habe mich oft gefragt, ob ein Autorentag heute noch Sinn machen würde? Jedes Mal bin ich zu dem Ergebnis gekommen: Auf jeden Fall! Immer noch gibst es viele Fragen, die Selfpublisher und Selfpublisherinnen beantwortet haben wollen – müssen – wenn sie auf dem Büchermarkt mitspielen wollen. Zum Glück gibt es inzwischen alle möglichen Online-Seminare, die einen Newcomer weiterbringen. Ich selbst halte den persönlichen Austausch, die spontanen Diskussionen und das gesellige Miteinander für eine sehr fruchtbare Basis, um sich gegenseitig weiterzubringen.
Lange Zeit habe ich deshalb überlegt, ob man eine Veranstaltung dieser Art wiederholen sollte. Fakt ist aber, dass ich älter geworden bin. Da ich vor meinem Ende noch gerne ein Herzensprojekt abschließen möchte, habe ich beschlossen, mit diesem Beitrag das “Projekt Autorentag” endgültig zu beenden. Mein Wissen gebe ich jedoch gerne weiter, falls jemand von Euch etwas ähnliches plant.
Fazit: Es hat Spaß gemacht mit so vielen unterschiedlichen Menschen zusammenzuarbeiten und ich bereue nichts, denn ich habe viel gelernt.
Willst du mehr wissen, dann stöbere doch noch ein wenig unter: https://telse-maria-kaehler.de/category/autorentag
Hier einige Impressionen: