Mutter und Tochter

 

Mutter und Tochter

Als Kind, wie sollte es anders sein,
will jedes Mädchen wie seine Mutter sein.
Alles machen genau wie sie,
so ist es richtig, denn wir lieben sie.

Wenn das Kind dann langsam erwachsen wird,
ist alles was die Mutter sagt verkehrt.
Anders sein heißt die Devise
und die junge Frau erlebt so manche Krise.

Dann schaut sie selber in Kinderaugen,
merkt wie wenig Idealvorstellungen taugen.
Gern greift sie zurück auf Mutters Rezept,
lernt schätzen wie viel Weisheit darin steckt.

Mütter lieben ihre Kinder,
haben sie es auch manchmal vergessen,
denn man gibt nur weiter, was man selbst hat besessen.
Führt die Mutter ihr Leben in Liebe und Kraft,
will sie, dass auch die Tochter es schafft.

Krankheit, Tod und Schicksalsschläge,
all das liegt auf ihrem Wege.
Wenn bereinigt ist manch Disharmonie,
dann hat die Tochter die gleiche Kraft wie sie.

Anders wird sie sich den Herausforderungen stellen,
zu alten Erfahrungen werden sich neue gesellen.
Stolz blickt sie dann auf ihre eigene Biografie,
Kraftquelle – Spiegelbild, ist die Mutter stets für sie.

Hat „Frau sein“ heute auch ein anderes Gesicht,
so hat die Kraft der Mütter immer noch Gewicht.
Weitergeben wird von alters her schon,
das Wissen der Frauen von Generation zu Generation.

Telse Maria Kähler


Ein Gedicht aus dem Buch Einfach Frau sein – Gedanken zur Zwischenzeit.

 

 

Innehalten

 

Innehalten

Schau, die Natur kann es kaum erwarten,
Schneeglöckchen, Krokusse, sie blühen schon im Garten.
Frühling soll es auch in deinen Leben geben,
erwachen, wachsen und bewusster leben.

Deine Reise geht sehr schnell voran,
manche Dinge man kaum verstehen kann.
Der Schnee zwingt die Natur zur Ruh,
deckt alles mit seinen Schneeflocken zu.

Schau nur hin wie geborgen in Schnee eingehüllt,
Bäume, Büsche und Blumen ergeben ein anderes Bild.
Vorborgen unter einer Schicht von Schnee,
wartet der Frühling oder deine Idee.

Halte inne, bevor du beginnst,
damit du dich auf dich selbst besinnst.
Schau genau hin, was wird dich erwarten,
falsche Träume schmelzen dahin,
wie der Schnee im Garten.

Telse Maria Kähler


Ein Gedicht aus dem Buch Einfach Frau sein – Gedanken zur Zwischenzeit.

 

 

Ein ganz besonderer Stoff

 

Ein ganz besonderer Stoff

Trennungen werden aufgehoben,
alle Dinge neu verwoben.
Fest doch transparent soll sein dieses Gewebe,
damit ich stets in Licht und Liebe lebe.

Alles will ich sanft vereinen,
Freude, Lachen und auch das Weinen.
Wut, Angst und Trauer, auch sie müssen sein,
drum web ich sie wie Harmonie und Frieden mit hinein.

Mut, um Neues zu beginnen,
Geduld und Kraft, damit es mag gelingen.
Den Glauben, der den festen Rahmen schafft,
denn ich glaube an die Schöpferkraft.

Mit viel Geduld web ich die Liebe nun hinein,
denn sie soll meine Richtschnur sein.
Einen ganz besonderen Stoff will ich mir weben,
denn durch diesen Stoff fühle ich mein Leben.

Telse Maria Kähler

 


Ein Gedicht aus dem Buch Einfach Frau sein – Gedanken zur Zwischenzeit.

 

Zwischenzeit

 

Zwischenzeit

Wenn das Alte langsam vergeht,
dich der Hauch des Neuen umweht,
dann halt dich bereit,
jetzt beginnt die Zwischenzeit.

Wenn das Alte dich hält fest,
du weißt, dass das Neue kommt,
es sich aber noch nicht sehen lässt,
dann bleib ganz ruhig, es ist bald soweit,
dann ist Zwischenzeit.

Wenn sich Licht am Ende des Tunnels zeigt,
das Neue seinen Namen aber noch verschweigt,
dann habe Geduld, es ist bald soweit,
dann ist Zwischenzeit.

Wenn du gehst auf das Neue zu,
das Alte dich aber lässt nicht in Ruh,
dann freue dich, es ist bald soweit,
noch ist Zwischenzeit.

Wenn du Geduld brauchst und langen Atem,
dich fragst, was mit dir geschieht und
du musst warten und warten,
dann hab keine Angst und halt dich bereit,
denn noch ist Zwischenzeit.

Wenn das Neue zeigt sein Gesicht,
endlich Gestalt annimmt und seinen Namen ausspricht,
dann weißt du, jetzt ist es soweit,
vorbei ist die Zwischenzeit.

Telse Maria Kähler

 

Ein Gedicht aus dem Buch Einfach Frau sein – Gedanken zur Zwischenzeit.

 

Einfach und doch anders

 

Einfach und doch anders

Einfach und doch anders, so soll mein Leben sein.
Einfach und doch anders, um ganz „Ich“ zu sein.
Doch betrachte ich mein Leben dann,
ich mich kaum bewegen kann.

Ich fühle mich starr und halte still,
weil ich mich nicht verändern will.
Dann kommt der Punkt und ich seh ein,
das kann noch nicht alles gewesen sein.

Lass ich mich auf das Spiel der Veränderung ein,
kann dann mein Leben einfacher sein?
Halte ich jedoch an allem weiter fest,
mein Leben sich wohl kaum verändern lässt.

Anders soll es sein, doch wie und wann?
Am Besten ich fange ganz von vorne an.
Doch halt, ist das mein Ziel?
Ich liebe an meinem Leben doch so viel!

Wenn ich diese Dinge nicht aufgeben will, was dann,
ob ich wohl auf Alten aufbauen
und doch Neues entwickeln kann?
Kann mein Leben einfach und doch anders sein,
wenn ich nur Neues nehme in mein Leben rein?

Einfach ist mein Leben, wenn Altes dem Neuen weicht,
denn dann fällt Veränderung für mich ganz leicht.
Anders ist mein Leben, nur wenn ich so lebe wie ich bin,
denn dann bekommt mein Leben einen Sinn.

Telse Maria Kähler

 


Ein Gedicht aus dem Buch Einfach Frau sein – Gedanken zur Zwischenzeit.