Mutter und Tochter
Als Kind, wie sollte es anders sein,
will jedes Mädchen wie seine Mutter sein.
Alles machen genau wie sie,
so ist es richtig, denn wir lieben sie.
Wenn das Kind dann langsam erwachsen wird,
ist alles was die Mutter sagt verkehrt.
Anders sein heißt die Devise
und die junge Frau erlebt so manche Krise.
Dann schaut sie selber in Kinderaugen,
merkt wie wenig Idealvorstellungen taugen.
Gern greift sie zurück auf Mutters Rezept,
lernt schätzen wie viel Weisheit darin steckt.
Mütter lieben ihre Kinder,
haben sie es auch manchmal vergessen,
denn man gibt nur weiter, was man selbst hat besessen.
Führt die Mutter ihr Leben in Liebe und Kraft,
will sie, dass auch die Tochter es schafft.
Krankheit, Tod und Schicksalsschläge,
all das liegt auf ihrem Wege.
Wenn bereinigt ist manch Disharmonie,
dann hat die Tochter die gleiche Kraft wie sie.
Anders wird sie sich den Herausforderungen stellen,
zu alten Erfahrungen werden sich neue gesellen.
Stolz blickt sie dann auf ihre eigene Biografie,
Kraftquelle – Spiegelbild, ist die Mutter stets für sie.
Hat „Frau sein“ heute auch ein anderes Gesicht,
so hat die Kraft der Mütter immer noch Gewicht.
Weitergeben wird von alters her schon,
das Wissen der Frauen von Generation zu Generation.
Telse Maria Kähler
Ein Gedicht aus dem Buch “Einfach Frau sein – Gedanken zur Zwischenzeit“.