Indie-Autoren sind eine ganz besondere Spezies von Autoren. Frei und ungebunden erobern sie die Bücherwelt. Auf diesem Weg erwarten sie viele Abenteuer, Herausforderungen und Fallen.
Angenehm ist es da zu erfahren, wie die anderen Selfpublisher diese Aufgaben meistern. Zum Beispiel auf dem Autorentag am Tankumsee.
Austausch und Vernetzung standen deshalb auch in diesem Jahr im Mittelpunkt der Veranstaltung. Wieder war das Event aufgeteilt in den Vormittag mit Fachinformationen und einen Lesenachmittag. Inge Schlüter, Autorin und Mitglied unseres Organisationsteams konnte in diesem Jahr nicht dabei sein. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Corinna Rindlisbacher.
Bücher von Selfpublishern werden vom Buchhandel sehr stiefmütterlich behandelt. Kaum eine Buchhandlung ist bereit, die Bücher von Indie-Autoren in ihr Angebot aufzunehmen. Mit ihrem Projekt “Buchhandlung Wortwerke” zeigt Bianca Bolduan aus Bad Segeberg, dass es auch anders gehen kann. Statt dem Buchhandel saftige Prozente zu gewähren, mietet der Indie-Autor sich einen Regalplatz in der Buchhandlung und bekommt für jedes verkaufte Buch den vollen Verkaufspreis ausgezahlt. Eine Idee, die Zeichen setzt, denn es gibt inzwischen schon drei Wortwerk-Buchhandlungen – Tendenz steigend.
Ich habe mich sehr gefreut, dass Frau Bolduan die lange Anreise auf sich genommen hat, um uns mit Herz und Leidenschaft ihre Buchhandlung vorzustellen.
Das Indie-Autoren gute und spannende Literatur schaffen, konnte man anhand der Lesungen erleben.
In diesem Jahr war ich es, die den Lesenachmittag am See eröffnen durfte. Obwohl mein neues Buchprojekt “Interview mit Emely” noch in den Kinderschuhe steckt, reizte es mich, den Hörern eine Kostprobe aus diesem Buch vorzulesen.
Anschließend lasen Andrea Lustig und Birgirt Hüser von der Samtgemeindebücherei Isenbüttel. Die Beiden stellten die Bücher “Der Bund der 12” von Miriam Pharo und “Klinisch toter PC” von Werner Julius Frank.vor.
Ganz besonders gespannt war ich auf die Lesung von Heike Pfingsten-Kleefeld. Mit ihrem Buchprojekt “Rastlos – Kriegsenkel schreiben” trifft sie genau meine ‘Ader of Interest’, denn in meinem Buch “In Sandalen nach Alaska” bin ich dem Thema transgenerative Verstickungen nachgegangen. Ich habe versucht, mich dem Thema humorvoll anzunähern, denn es bedarf schon eines besonderen Muts, sich intensiv mit der Kriegs- und Nachkriegsproblematik auseinanderzusetzen, um den eigenen Verstrickungen auf die Spur zu kommen.
Corinna Rindlisbacher ist ein Multitalent. Mit dem Buch “Wuschel und Hex” stellt sie sich uns als Comic-Zeichnerin vor. Das auf liebevoller Weise illustierte Märchen für groß und klein wurde von Susann Sonntag, unserer Gastautorin vom letzen Jahr, in Worte gekleidet. http://wuschel-und-hex.de/
Laura Kier entführt in ihren Büchern und auf ihrer Webseite die Leser in das Reich der Fantasie. Auf dem Autorentag las sie einen Auszug aus “Die Insel der Träume”. http://www.weltenpfad.net/
Stephanie Lammers las aus “Alex und die Nacht der Monster”, einem Jugendbuch, das Ende des Jahres erscheinen wird. Es ist Teil ihres Jugendbuchprojektes. Jedes Buch wird auf spannende Art und Weise die Sorgen und Ängste der Jugendlichen schildern. Ich bin schon sehr gespannt.
Nina Suslik kam extra aus Berlin angereist. Sie las aus ihrem Fantasyroman “Salva – Sturmflut”, einer Fiction-Dystopie. “Salva” ist Teil einer Triologie, die das Europa der Zukunft beschreibt. Die Menschen sind abhängig von einer mächtigen Herrscherin. Doch es gibt Hoffnung … Das Buch ist als eBook bei amazon erhältlich und ich habe es mir eben gekauft. Die Lesung hat mich neugierig gemacht und nun bin ich gespannt, wie es weitergeht.
Den Abschluss bildete Dane Rahlmeyer mit seinem “Märchen vom Drachentöter”. Dane Rahlmeyer gehörte in den letzten beiden Jahren zu unserem Organisationsteam. Aus Zeitgründen war er in diesem Jahr nur als Autor dabei. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass er uns die Treue hält.
Was mir an diesem Tag besonders gut gefallen hat:
- die vielen interessanten Gespräche mit den Autoren
- der Vortrag von Frau Bolduan
- die vielen Tipps der Indie-Autoren für Indie-Autoren, die durch das an die Lesung anschließenden Interview weitergegeben wurden
Die Hitze war unerträglich und hatte mich an den Rand meiner Belastbarkeit gebracht. Und manchmal, wenn sich Besucher in Bikini und Badehose in unseren Pavillon verirrten, was wir uns ja eigentlich wünschten, fand ich es doch schon ein bisschen skuril.
Fazit: Es hat Spaß gemacht!