Robert Lebeck – 1968

Besuch der Ausstellung “Robert Lebeck – 1968” im Wolfsburger Kunstmuseum.

Das 1968 nicht nur in meinem Leben viel los war, sondern die ganze Welt eine besondere Zeit durchlebt hat, wird mir in der Ausstellung über den deutschen Fotografen, Bildjournalisten und Sammler Robert Lebeck (1929 – 2014) bewusst.

Viele seiner Bilder kenne ich irgendwie…

Es ist nicht nur das Bild von Jackie Kennedy und ihrer Schwester auf der Beerdigung von Robert Kennedy, auch die Bilder vom Prager Frühling kommen mir bekannt vor. Der Besuch des Papstes in Bogotá, die documenta, der Bericht über die Käferstadt Wolfsburg – Robert Lebeck fängt mit seinen Fotografien Zeitgeschichte ein.

1968, ein Jahr in dem ich noch Jugendliche war. Mich berührt das Bild von Diana Rigg beim Eis essen während einer Drehpause zusammen mit Kurt Jürgens. Ich denke an die Fernsehserie “Mit Schirm, Charme und Melone”, werde in meine Jugend zurückgeworfen und frage mich, in wie weit der Bildjournalismus der damaligen Zeit wohl zu meinem gesellschaftspolitischen Selbstverständnis beigetragen hat.

Diese Wucht und diese Überzeugungskraft der Bilder! Umrahmt mit Headlines und einer reisserische Berichterstattung in der Zeitschrift “Stern” erzeugen sie wieder eine ganz andere Empfindung…

Der Besuch dieser Ausstellung lohnt sich. Ich kann Sie nur empfehlen. Sie ist noch bis zum 22.7.2018 im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen.


Kunstmuseum Wolfsburg

The never ending Story – Beim Verlassen der Ausstellung bleibe ich vor einer Bildcollage stehen. Lauter Cover-Bilder der Zeitschrift “Brigitte”. Die Titelstories drehen sich über die Jahre hinweg immer wieder um das gleiche Thema: “Die Brigitte Diät” und wie en vogue es ist, schlank zu sein.  Aufgerüttelt durch meine inneren Fragen zur Ausstellung von Robert Lebeck, denke ich daran, wieviel Frauen im Laufe der Jahrzehnte wohl die “Brigitte” gelesen haben. Nach Trend-Themen richten wir unser Leben aus. Plötzlich läuft es mir kalt den Rücken runter.